Schwangerschaft und Geburt

Kinderwunsch – der Weg zur Entscheidung

Bevor ich schwanger wurde, führten mein Mann und ich ein ausführliches Gespräch mit meiner CF-Ärztin in Hietzing. Uns war wichtig zu wissen, worauf wir bei einem Kinderwunsch und einer möglichen Schwangerschaft achten müssen.

 

Schon Jahre zuvor hatten wir durch einen Bluttest abgeklärt, dass mein Mann kein Merkmalsträger für CF ist – damit stand fest, dass unser zukünftiges Kind die Erkrankung nicht bekommen würde.

 

Im Gespräch mit meiner Ärztin wurden alle Fragen zu meinen Medikamenten und den gesundheitlichen Risiken besprochen. Auf eigenen Wunsch habe ich Kaftrio und Kalydeco zu Beginn der Schwangerschaft abgesetzt. Zwar nehmen viele CF-Patientinnen diese Medikamente auch während der Schwangerschaft weiter, aber da es noch nicht genügend Studien dazu gibt, habe ich mich dagegen entschieden. Auch Colistin habe ich abgesetzt, weil es ein Antibiotikum ist. Alle anderen Vitamine und meine Inhalationsmedikamente konnte ich weiterhin einnehmen. Zusätzlich bekam ich Tabletten gegen meinen Eisenmangel.

 

Schwangerschaft – alles andere als einfach

Leider hatte ich keine leichte Schwangerschaft.

Mir war täglich schlecht und in den ersten Wochen musste ich mich mehrmals täglich übergeben. Ab dem zweiten Trimester wurde es etwas leichter, aber mindestens einmal pro Woche musste ich mich trotzdem noch übergeben. Das wurde leider erst nach der Geburt wieder besser.

Anfang Mai wurde ich schließlich von der Arbeit freigestellt, weil ich durch die starke Übelkeit so oft im Krankenstand war.

Sport war während der gesamten Schwangerschaft nicht möglich. Ich war durch die Übelkeit und das häufige Erbrechen sehr geschwächt und habe insgesamt nur 7 Kilogramm zugenommen.

Ab dem sechsten Monat begann ich wieder mit Kaftrio und Kalydeco, weil ich eine leichte Verschlechterung meiner Lunge und Verdauung bemerkte. Ich wollte kein Risiko eingehen – und insgeheim hoffte ich auch, dass mein Appetit zurückkehren würde, was leider nicht passiert ist.

Im Juli wurde ich zusätzlich ziemlich krank: Ich bekam 41 Grad Fieber und einen starken Harnwegsinfekt. Glücklicherweise ging es sowohl meiner Lunge als auch meinem Baby im Bauch gut.

 

Die Geburt

Die Geburt war, wie viele Mütter bestätigen können, unbeschreiblich schmerzhaft – aber ich hatte damit gerechnet. Nach zwei Tagen Einleitung wegen eines Blasensprungs kam unsere Tochter am 31.08.2025 zur Welt.

Es wurde eine natürliche Geburt ohne PDA. Alles verlief grundsätzlich gut, doch am Ende musste sie mit der Saugglocke geholt werden, weil sie ihre Hände vor dem Gesicht hatte und ihr Herzschlag nicht mehr am CTG ersichtlich war. 

 

Bei den letzten Presswehen merkte ich, wie mir fast die Luft wegblieb. Es war extrem anstrengend. Ich weiß aber nicht ob das jeder Frau so geht oder ob es auch an CF lag.

Unsere Tochter kam fünf Wochen zu früh, aber es ging ihr vom ersten Moment an gut – sie durfte direkt bei mir bleiben, was für mich unglaublich erleichternd war.

 

Postpartum 

Die Schwangerschaft und die Geburt haben meinen Körper sehr geschwächt. Zusätzlich wurden nach der Geburt Plazentareste in meiner Gebärmutter entdeckt, sodass ich zwei Kürettagen unter Vollnarkose brauchte. Das hat meinen Körper nochmals belastet.

Jetzt, zweieinhalb Monate nach der Geburt, merke ich zum ersten Mal, dass mein Körper wirklich zu heilen beginnt. Ich fühle mich von Tag zu Tag fitter. Mit Sport habe ich noch nicht gestartet – das plane ich für nächsten Monat. Momentan gehe ich täglich mindestens eine Stunde mit meiner Tochter im Kinderwagen spazieren, und das tut uns beiden unglaublich gut.

Mein Tipp für andere CF-Mamas

Für uns war es die beste Entscheidung, dass mein Mann den gesamten ersten Monat im Papamonat zuhause war.

Gerade am Anfang vergessen viele Mütter sich selbst, weil die neue Lebenssituation alles einnimmt. Für uns CF-Mamas ist das aber besonders wichtig – wir dürfen uns selbst nicht vernachlässigen.
Neben der neuen Rolle als Mama stehen weiterhin Inhalationen, Medikamente, Spitalskontrollen und die eigene Gesundheit im Vordergrund.

Durch die Unterstützung meines Mannes konnten wir gemeinsam gut in unser neues Familienleben hineinwachsen. Und ich hatte genug Zeit für alles, was im Zusammenhang mit CF notwendig ist.

Ich liebe meine neue Rolle als Mama und könnte mir meine Tochter gar nicht mehr aus meinem Leben wegdenken!
Trotz aller Herausforderungen war es die schönste Entscheidung unseres Lebens.

Immer wieder schön zu sehen, was man trotz CF alles schaffen kann!